Rechtsanwältin Martina U. Kaps - 70173 Stuttgart

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Interview mit Rechtsanwältin Kaps

Was hat Sie dazu bewegt, Rechtsanwältin zu werden?

Schon während meiner Vorbereitung auf das Abitur hatten wir Rechtskunde. Die Gesetze fand ich spannend. Die Vorstellung Menschen in schwierigen Situationen zur Seite stehen zu können, war für das ausschlaggebende Kriterium für meine Entscheidung Anwältin zu werden.

Verraten Sie uns, wo und wie lange Sie studiert haben?

Mein Studium habe ich in Heidelberg begonnen. Nach einem Auslandsstudium des französischen Rechts an der Université de Lausanne (Schweiz), einem Praktikum bei den Vereinten Nationen in Genf (Schweiz), habe ich mein Studium mit dem 1. Staatsexamen in Heidelberg abgeschlossen. Während meines Refrendariate arbeitet ich nochmals einige Zeit in einer großen Genfer Anwaltskanzlei. Mein 2. Staatsexamen legte ich sodann in Stuttgart ab.

Sie haben Ihre Kanzlei in Stuttgart. Was gefällt Ihnen an Stuttgart besonders gut?

Stuttgart ist als Landeshauptstadt von Baden-Württemberg eine schön gelegene pulsierende Stadt, in der es sowohl beruflich, kulturell als auch privat viele Möglichkeiten der Entfaltung gibt.

Haben Sie Rechtsgebiete, in denen Sie überwiegend tätig sind? Gibt es Gründe, warum Sie sich als Rechtsanwältin gerade darauf konzentrieren?

Das Arbeitsrecht finde ich besonders spannend, da dieses Rechtsgebiet einfach jeden Menschen betrifft. Es sind existentielle Belange, die einer vernünftigen Lösung bedürfen. Hierbei steht der/die MandantIn im Mittelpunkt. Bei Verhandlungen ist neben Rechtskenntnissen auch immer Verhandlungsgeschick erforderlich. Ähnlich ist es im Mietrecht. Das Verkehrsrecht fasziniert mich wegen seiner Verknüpfungen zur Physik und zur Technik, die mich schon immer interessiert haben. Inkassomandante übernehme ich, weil auch in meinem Unternehmen oft Zahlungen ausbleiben und ich Unternehmer verstehen kann, dass hier schnelle professionelle Hilfe erforderlich ist.

Gibt es aussichtslose Rechtsfälle? Wie gehen Sie als Rechtsanwältin damit um?

In meiner Praxis habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, um die Durchsetzung auch noch so kleiner Ansprüche an der Seite meiner Mandanten zu kämpfen. Kann ich aber von vorneherein erkennen, dass das Anliegen meines Mandanten nicht erfolgreich sein wird, so bin ich offen und ehrlich, da ich es für falsch halte einem Mandanten Hoffnung zu machen. Auch muss ich in allen Fällen immer auch den wirtschaftlichen Aspekt im Auge behalten, damit meine Mandanten mit meiner Leistung und Ihrem Ergebnis dauerhaft zufrieden sein können.

Haben Sie einen spannenden Fall, über den Sie ohne Verletzung Ihrer anwaltlichen Schweigepflicht unseren Lesern berichten können?

Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie Ihren Fall hier wiederfinden würden ? Aus Prinzip möchte ich auch keine anonymisierten Fälle vortragen, da ich auch auf die Belange und Gefühle meiner Mandanten Rücksicht nehmen. Schließlich sind wir alle Menschen.

Bearbeiten Sie jeden Fall, der an Sie herangetragen wird? Oder lehnen Sie auch Fälle ab?

Nein, ich kann nicht alles, also kann ich auch nicht jeden Fall übernehmen. Ich lege großen Wert darauf meinen Mandanten zu helfen und ihnen nicht zu schaden. Eine hilfesuchende Person allerdings einfach abzuweisen ist auch nicht meine Art. So muss ich eine Zwischenlösung finden: Hierfür arbeite ich mit Kollegen in anderen Rechtsgebieten zusammen. In der Regel gibt es immer einen Kollegen, der diesen Fall übernehmen kann oder zumindest einen kompetenten Kollegen empfehlen kann.

Welche Kompetenzen braucht man als Rechtsanwältin neben den juristischen Kenntnissen?

Neben wirtschaftlichem Denken ist auch persönliches Einfühlungsvermögen erforderlich, da es in jedem Fall um persönliche Belange geht. Wichtig ist eine gute persönliche Erreichbarkeit, die dann zu einer guten Zusammenarbeit mit dem Mandanten führt. Es muss ein solide Führung der Kanzlei gewährleistet sein. Meine Mandanten müssen sich in unserer Kanzlei gut aufgehoben fühlen. Dies ist mir ein dringendes Bedürfnis.

Macht Ihr Beruf Sie zufrieden?

Sehr ! Allerdings gibt es auch in meinem Beruf immer wieder mal Phasen, in denen die Arbeit zäh und teils auch frustrierend ist. Hier geht es mir wie allen anderen. Als kleinen Ausgleich für solche Phasen bin ich schon seit Jahren als Lehrbeauftragte an verschiedenen Bildungsträgern tätig.

Es heißt immer, Rechtsanwälte sind teuer. Wie halten Sie es mit den Kosten?

Gute Qualtiät kostet leider auch - aber nicht nur bei den Anwälten - Geld. Die Qualifikation der Mitarbeiter und auch meine eigenen Fortbildungen sind keine geringen Kostenfaktoren. Allerdings sind diese für eine qualifizierte Mandantsbearbeitung zwingend notwendig. Es gibt aber diverse Möglichkeiten der Abrechnung von Mandaten. Über diese werden meine Mandanten vorab soweit als möglich informiert, damit es für meine Mandanten nicht zu einem unkalkulierbaren Risiko wird. Im Regelfall rechne ich aber nach den gesetzlichen Vorgaben ab, so dass die Kostenfrage vorab geklärt ist. Selbstverständlich arbeite ich bei Dauermandaten soweit als möglich auf Honorarbasis. Das Honorar wird dann im Einzelfall vereinbart.

Haben Sie Familie? Wie lässt sich die Familie mit dem Beruf vereinbaren?

Das ist eine der Frage der Organisation, über die ich nichts sagen möchte.

Was machen Sie eigentlich in Ihrer Freizeit?

Besuch von Konzerten und Theater. Diverse Sportarten.

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